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Traditionell belegen Haustiere die obersten Plätze auf den Wunschlisten vieler Kinder. Darüber hinaus haben die anhaltende Pandemie und die einhergehenden Kontaktbeschränkungen ganz unabhängig von Weihnachten bei vielen Menschen den Wunsch nach einem Tier geweckt oder verstärkt. Haustiere sind in diesem Jahr gefragt, wie nie zuvor. Die Stadt Frankfurt etwa meldete bereits im September Rekordzahlen bei Hundeneuanmeldungen, die die Gesamtjahreszahlen der Vorjahre bei weitem überragten. Auch und gerade wegen der erhöhten Nachfrage verhängen viele Tierheime jedoch kurz vor Weihnachten auch in diesem Jahr einen Vermittlungsstopp.

Tiere sind keine Ware

Grundsätzlich gehören Tiere nicht unter den Tannenbaum. Tiere sind keine Ware sondern Lebewesen. Wer sich ein Tier wünscht und auch wer eines verschenkt oder verkauft, sollte präsent haben, dass sowohl mit dem Geben als auch mit dem Nehmen Verantwortung und Verpflichtungen einhergehen. Um zu verhindern, dass Haustiere unbedacht aus einer Laune heraus angeschafft oder verschenkt werden, haben zahlreiche Tierheime in der Vorweihnachtszeit die Tiervermittlung eingestellt. Im Internet sind Tierkäufe dagegen leider oft uneingeschränkt und jederzeit möglich. Doch die Anschaffung eines Haustieres darf kein Impulskauf sein. Es gibt vieles, was im Vorfeld kalkuliert und bedacht werden sollte. Seriöse HändlerInnen und ZüchterInnen erkenen Sie im Zweifelsfall schon daran, dass auch sie kurz vor Weihnachten keine Tiere an Kurzentschlossene abgeben.

Ein Tier braucht Vorbereitung und Planung: Was gilt es zu bedenken, ehe man sich für ein Tier entscheidet?

Welche Art von Tier lässt Ihre Wohnsituation generell zu? Wenn Sie zur Miete wohnen, was sagt Ihr Mietvertrag zur Tierhaltung? Müssen Sie das Einverständnis Ihres Vermieters erfragen? Bietet Ihr Heim auch perspektivisch ausreichend und nutzbaren Platz für Ihr Wunschtier und alle MitbewohnerInnen? Darf und kann die Katze raus oder hat sie auch drinnen ausreichend Bewegungsfreiraum- und Angebot. Schafft Ihr Hund auch in einigen Jahren noch die Treppen in Ihrem Haus? Findet sich für den nachtaktiven Hamster ein Ort, an dem er leicht schlafende Menschen des Nachts nicht stört?

Je nach Wunschtier und den Bedürfnissen und Eigenarten des jeweiligen Tieres sollten Sie nicht nur Ihre Wohnsituation, sondern auch Ihre Bedürfnisse sowie die aller Familienmitglieder oder MitbewohnerInnen miteinander abgleichen und dies auch im Hinblick auf ein gemeinsames Altern und die etwaige Lebenserwartung Ihres Tieres. Ein Zwerghamster wird im Durchschnitt 1,5 bis 2 Jahre alt. Manch kleine Hunderasse bringt es hingegen auf bis zu 18 Jahre. Das erfordert eine ganz andere Planung und Verbindlichkeit.

Je nach Art des Tieres variieren auch der Zeit- und Pflegeaufwand sowie der Raumbedarf enorm, ebenso die Anschaffungskosten sowie anfallende Kosten etwa für notwendige Arztbesuche, Futter, Zubehör, Ausstattung oder auch eventuelle Steuern und Versicherungen. Bei Hunden kommen zu den Anschaffungskosten, deren Höhe vor allem davon abhängt, wo ich nach einem Hund und nach was für einem Hund ich suche, Kosten für die sogenannte Hundesteuer und die verpflichtende Hundehaftpflichtversicherung hinzu.

Mit welchen Kosten sollten Sie rechnen?

Da dies von unterschiedlichsten Faktoren abhängt, lassen sich schwerlich Pauschalaussagen treffen. Insbesondere bei Hunden ist dies nicht leicht zu beziffern. Zum einen variiert die Hundesteuer je nach Kommune und Rasse um bis zu 200 Euro, zum anderen auch die notwendige Hundehaftpflichtversicherung je nach Versicherung und Police. Hinzu kommt, dass je nach Größe und Gesundheit des Hundes der Bedarf an Futtermenge sowie der Anspruch an eine spezielle Futterqualität sehr verschieden ist. Wer auf der sicheren Seite sein möchte, sollte zwischen 100 und 200 Euro monatlich für einen Hund einplanen. Zuzüglich eventueller Kosten für eine Hundeschule, deren Besuch sich sehr empfiehlt, jedoch nochmals mit bis zu ca. 100 Euro zu Buche schlagen kann.

Wer sich eine Katze wünscht, muss mit niedrigeren laufenden Kosten rechnen. Nach wie vor gelten für Katzen weder Steuer- noch Haftpflichtversicherungspflicht. Schnell ins Geld gehen können auch bei Katzen jedoch Arztbesuche. Wer großzügig kalkulieren möchte, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen, sollte für eine Katze ca. 90 Euro im Monat veranschlagen. Bei kleinen Tieren wird es deutlich günstiger. Doch auch Kleintiere kosten Geld und fordern Zeit. Die Anschaffungskosten für einen Hamster sind mit ca. 10 Euro zwar sehr gering, die laufenden Kosten für Futter und Co. liegen mit ca. 25 Euro jedoch schon deutlich höher. Hinzukommt, dass viele Kleintiere nicht gerne allein sind, sondern einen Kammeraden brauchen, macht also zwei Kleintiere, und Ansprüche an ihr Gehege stellen, die wenn man es gut und ernst mit den Tieren meint, nicht ohne den Einsatz von Zeit und persönlichem Engagement oder aber den Einsatz von Geld zu erfüllen sind. Insofern erfordert auch die Haltung von Kleintieren einen echten Abgleich dessen, was ein Kleintier fordert und eine potenzielle Halterinn oder ein potenzieller Halter leisten mag und kann.

Tierwünsche in Lockdown-Zeiten

Bei vielen wurde und wird der Wunsch nach einem Haustier bedingt durch die Einschränkungen, die die anhaltende Pandemie mit sich bringt, erst geweckt oder auch verstärkt. Der Mensch ist ein soziales Wesen und alles Soziale, alles was mit echtem physischen Kontakten zu tun hat, soll und muss in diesen Zeiten zurückgefahren werden. Da liegt es nahe, sich nach alternativen Kontakten und neuen tierischen Freunden umzuschauen. Wichtig ist, trotz naheliegendem Wunsch nach einem tierischen Wegbegleiter, die eigenen Motive und vor allem die eigenen Möglichkeiten zu hinterfragen. Möchte ich nur ein Tier, weil ich mich gerade einsam fühle oder will und kann ich einem Tier auch tatsächlich und dauerhaft ein adäquates Zuhause bieten? Ist es mir möglich, langfristig für ein Tier zu sorgen und verfüge ich auch über die finanziellen und zeitlichen Kapazitäten sowie über tiergerechte Räumlichkeiten, um einem Tier ein gutes zu Hause zu bieten und dies nicht nur im Lockdown, sondern auch künftig? Wer sich selbst und einem potenziellen neuen tierischen Freund das Leben erleichtern möchte, sollte sich all diese Fragen unbedingt stellen, ehe es an die Anschaffung eines Tieres geht.