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Haustiere erfreuen sich in Deutschland nicht erst seit der Pandemie großer Beliebtheit. Seit etlichen Jahren steht die Bundesrepublik im europäischen Vergleich stets ganz vorne, was die Haustierhaltung anbelangt. In Zeiten der Pandemie, den damit verbundenen Lockdowns und Einschränkungen, den persönlichen, familiären und sozialen Folgen, stieg die Zahl der Tierhalter*innen insgesamt sowie auch die Anzahl derer, die sich ein weiteres Tier zulegten, deutlich. Das beliebteste Haustier in Deutschland ist nach wie vor die Katze, dicht gefolgt vom Hund. Der Deutschen vermeintlich liebstes Haustier belegt statistisch also nach wie vor „nur“ Platz 2.

Tierkontakte sind gut fürs Gemüt

Tiere sind Bezugswesen und bringen Leben in unseren Alltag. Sie wollen umsorgt werden und fordern neben Fürsorge und Zuwendung auch Verantwortung und Strukturen. So sorgen Haustiere ganz nebenbei für einen Tagesrhythmus und feste Aufgaben. Im Falle von Hunden fordern sie uns zudem dazu auf, das Haus zu verlassen, an der Luft und in Bewegung zu sein. Alles Eigenschaften, die den Run auf Haustiere in Zeiten der Pandemie sehr nachvollziehbar machen. Und neue Arbeitsstrukturen, Home-Office, Remotejobs, digitaler Unterricht, Online-Meetings;- Konferenzen & Co. begünstigten es, sich Haustiere anschaffen zu können. Viele, für die ein Hund oder eine Katze etwa auf Grund langer Bürozeiten, häufiger Dienstreisen oder wechselnder Arbeitsorte über Jahre nicht in Frage kam, konnten sich ein haustiergerechtes Leben plötzlich nicht nur vorstellen, sondern auch führen. Leider erfolgten nicht alle „Tier-Neuanschaffungen“ während der Pandemie auf Grund plötzlich günstiger Rahmenbedingungen für Tiere. Und so verwundert es nicht, dass manch einer mit dem tierischen Mitbewohner überfordert ist oder es gar bereut, ein Haustier angeschafft zu haben.

Wie sieht es also nun aus?

Hunde, in der romantischen Fantasie treue Begleiter, waren während der Pandemie besonders gefragt. Zwar richtete sich diese Nachfrage durchaus auch an Tiere aus dem Tierschutz und Tierheimen, mehrheitlich waren jedoch Welpen gefragt. Denn die gelten landläufig im Umgang als einfacher als Tiere aus dem Tierschutz. In der Regel zu Unrecht, denn diese Annahme, deckt sich meist nicht mit der Realität. Welpen erfordern ein sehr hohes Maß an Aufmerksamkeit und Fürsorge und dies in den ersten Wochen und Monaten rund um die Uhr. Entsprechend hoch ist leider auch die Zahl der Welpen, die noch in Pandemiezeiten wieder in Tierheimen abgegeben wurden. Tragischer Weise war der Wunsch nach Haustieren, insbesondere nach Jungtieren, derart hoch, dass sich dieser durch seriöse Quellen in Deutschland schlicht nicht abdecken ließ und daher davon auszugehen ist, dass es eine enorme Anzahl an Neuanschaffungen gab, deren Herkunft und Vermittlung fragwürdig und nicht tiergerecht war.

Doch auch wer sich ein Tier wohl überlegt und gewissenhaft angeschafft hat, steht nun vor der Herausforderung, dass sich die Rahmenbedingungen wieder geändert haben. Angesichts der augenscheinlichen Normalität, die  wieder Einzug gehalten hat, scheint die Pandemie fast vergessen. In jedem Fall ist vieles nun wieder erlaubt und wird gefordert. Die Homeofficepflicht ist längst passé und viele Unternehmen möchten ihre Belegschaft nun wieder live erleben und arbeiten sehen. Nicht alle haben das Glück ihre Verantwortung als Tierhalter:innen teilen und z. B. Familie oder Nachbarschaft mit ins Boot holen oder auf eine Tagesstätte für Tiere zurückgreifen und sich diese auch leisten zu können. Und so bleibt zu befürchten, dass es weiterhin einen Run auf Tierheime geben wird. Neben Tieren, die in der Pandemiezeit angeschafft wurden, geht es zunehmend auch um Tiere von Geflüchteten bzw. um gerettete Tiere aus Kriegsgebieten.

Das Thema Tierschutz ist und bleibt aktuell und pressiert. Tierheime und Anlaufstellen sind zunehmend überfordert. Wer sich engagieren kann und mag und Kapazitäten hat, melde sich gerne. Unterstützung braucht es an vielen Orten und Stellen. Zum Wohl der Tiere!