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Der Corona bedingte Lock-Down bedeutete für viele Homeoffice, Rückzug, wenig Kontakt oder gar Isolation. Die Kontaktsperre bzw. die Kontakteinschränkungen zu Mitmenschen entfachten bei vielen den Wunsch nach einem tierischen Begleiter und Freund. Entsprechend stiegen die Zahlen an Tierkäufen und Vermittlungen in den vergangenen Wochen und Monaten rapide. Traurige Folge dieser Entwicklung ist nun jedoch, dass die Anzahl der ausgesetzten Tiere aktuell einen Rekordwert darstellt.
Die leider noch nicht überstandene Corona-Pandemie hat viele von uns auf sich selbst zurück geworfen. Ein Sozialleben, wie bislang gewohnt, war für die meisten nicht mehr möglich, Kontakte waren weitestgehend untersagt.
Tiere sind gut fürs Gemüt und durchbrechen die Einsamkeit. Im Gegensatz zu Menschen war und ist der Kontakt zu Tieren zu keiner Zeit Einschränkungen unterworfen. Da verwundert es nicht, dass die Corona-Krise den Wunsch nach einem eigenen Haustier bei vielen intensiviert oder mitunter gar erst aufgebracht hat. Und so ist es ebenso nicht verwunderlich, dass der Landestierschutzbund in den vergangenen Wochen einen Anstieg an Online-Haustierkäufen registrierte.

Tiere sind keine Ware
Impulskäufe sind meistens keine gute Idee und im Falle von Tieren gänzlich unangebracht. Der Erwerb bzw. die Anschaffung eines Haustieres sollte immer gut überlegt sein. In die Überlegungen mit einfließen sollten u. a. Faktoren wie Zeit, Raum, Budget, Energie. Das Aufnehmen eines Tieres erfordert adäquate räumliche Gegebenheiten. Ein Tier braucht insbesondere in der Eingewöhnung Zeit und Zuwendung, darüber hinaus ist das Halten eines Tieres auch eine ernst zunehmender Kostenpunkt. Mit Nahrungsmitteln allein ist es nicht getan. Für eine realistische Kostenrechnung sollten sie auch Zubehör, regelmäßig notwendige und auch ungeplante Arztbesuche oder Klinikaufenthalte mit einkalkulieren.

Alarmierend viele Tieraussetzungen
Was es heißt, für ein Tier da zu sein, haben leider viele, die in jüngster Vergangenheit aus einem Impuls heraus zum Tierhalter wurden, nicht bedacht. Viele waren und sind mit ihren Haustieren überfordert. Aus der Überforderung heraus, erscheint leider viel zu vielen die Aussetzung des Tieres der einzig gangbare Ausweg zu sein. Obgleich die Ferien erst in einigen Bundesländern begonnen haben, übersteigen die Zahlen an ausgesetzten Tieren mancherorts bereits jetzt die Zahlen des Vorjahres der Sommer- und Ferienzeit insgesamt. Was Menschen, die Tiere aussetzen, in Kauf nehmen, ob wissentlich oder nicht: Für die meisten Tiere endet eine Aussetzung tödlich. Insbesondere bei hohen Temperaturen ist es ausgesetzten Tieren nicht ausreichend schnell möglich, zu Trinkwasser zu kommen oder es droht ihnen ein Hitzschlag.

Was tun bei Überforderung?
Selbst bei intensiver Auseinandersetzung mit dem Thema und sorgfältiger Vorbereitung kann ein Haustier überfordern und den (Familien)-Alltag sprengen. Nicht jedes Tier passt zu jedem Menschen oder in jede Familie und mitunter zeigt sich dies nicht sofort sondern erst nach einer Weile. Wenn Sie merken, dass Sie und Ihr Tier nicht für einander bestimmt zu sein scheinen, und das kann vorkommen, nehmen Sie umgehend Kontakt zu einem Tierheim, ihrem Tierarzt oder einer anderen fachkundigen Instanz auf. Im Zweifelsfall bringen Sie ihr Tier in ein Tierheim. Der Hamburger Tierschutzverein appelliert wie folgt: „Geben Sie Ihr Tier wenigstens im Tierheim ab. Eine persönliche Abgabe ist schließlich eine Frage des Respekts“. Ein Appell, dem wir uns uneingeschränkt anschließen. Wenn Sie nicht adäquat für Ihr Tier sorgen können oder Ihr Tier Sie derart überfordert, dass Sie sich nicht zu helfen wissen, wenden Sie sich an Menschen oder Vereine wie unseren oder an Tierheime. Setzen Sie Ihr Tier jedoch in keinem Fall aus. Für Ihr Tier kann dies tödlich enden und Sie machen sich strafbar und das in jedem Fall.