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Wenn im Herbst Igel durch die Gärten stromern, bedeutet dies nicht zwingend Handlungsbedarf für Igelfreunde. Igel sind Wildtiere und gehören ins Freie. Was ihnen fehlt, ist ein adäquater Lebensraum. Denn echte Rückzugsmöglichkeiten sind besonders in dichtbesiedelten Gegenden und Städten rar.

Dennoch benötig nicht jeder Igel, der an den ersten Frosttagen noch auf Nahrungssuche umherwandert unsere Hilfe. Gutgemeinte aber nicht artgerechte Fürsorge kann den stacheligen Gesellen das Leben kosten.

Was der Igel neben Nahrung braucht, sind Unterschlüpfe, etwa in dichtem Gebüsch, unter großen Laubhaufen oder in trockenen Hohlräume unter Holzstapeln oder auch der Gartenhaustreppe. Auf dem natürlichen Speiseplan des Igels stehen vor allem Insekten, Raupen, Käfer, Regenwürmer, Schnecken oder auch Aas. In der Not macht sich der Igel unter Umständen auch über draußen stehendes Katzen- oder Hundefutter her, ein Schälchen Milch bekommt ihm jedoch nicht.

Igelschutz beginnt mit der Gestaltung des eigenen Gartens bzw. mit der Umsicht bei der Gartenarbeit. Schnecken- und Insektenvernichtungsmittel sind auch für jeden Igel Gift. Seien Sie umsichtig beim Mähen von Brachen oder der Umsetzung von Kompost- oder Reisighaufen. Igel benötigen Auslauf. Auf der Suche nach Nahrung legen sie mehrere Kilometer pro Tag zurück. Wer sie nicht in ihrer Bewegungsfreiheit einschränken möchte, achtet auf durchlässige Gartenzäune.

Für den Igel ist weniger mehr. Er freut sich, wenn sie Ihre Gartenabfälle aufgehäuft liegen lassen. Stellen Sie doch ein ideales Winterquartier dar. Übertriebene Gartenpflege bedroht nicht nur seinen Lebensraum, sondern den zahlreicher Tieren und Insekten. Insbesondere Laubbläser und -sauger stellen eine Bedrohung dar. Sie entziehen dem Igel nicht nur seine Nahrungsquelle, da mit dem Laub auch Insekten, Würmer und kleine Weichtiere eingesogen werden, auch dem Igel selbst drohen Verletzungen oder Schlimmeres: insbesondere für kleine Igel und Jungtiere eine tödliche Gefahr.

Nicht jeder Igel braucht Ihre Hilfe: Verletzte Igel, offensichtlich kranke Igel (erkennbar an sichtlich starkem Parasitenbefall, Husten, grünlichem Durchfall oder absoluter Teilnahms- und Reaktionslosigkeit) oder auch stark unterernährte Igel (die im Herbst noch nicht ihr Winterschlafgewicht von 400 bis 500 Gramm erreicht haben) jedoch schon. Wenn Sie ein solches Tier sichten, dürfen und müssen Sie als Tierfreund eingreifen. Ein stark unterernährter Igel darf und sollte zugefüttert werden. Kranke und verletzte Igel gehören sofort in tierärztliche Behandlung. Kontaktieren Sie bitte die nächstgelegende Igelpflegestation. Weitere Informationen zum Thema und Adressen im Netz finden Sie u. a. unter den folgenden Links:

https://www.nabu.de/ratgeber/igel.pdf

http://www.pro-igel.de/igel-links/igel-links.html