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Die Konfrontation mit einem Wildschwein ist eigentlich ein eher seltenes Ereignis. Damit rechnen musste nur, wer sich in großen zusammenhängenden Waldgebieten bewegte. Doch inzwischen tut man auch in manchen Städten gut daran, zu wissen, wie man sich verhält, wenn ein 100-Kilo-Keiler des Weges kommt. Und gerade jetzt im Herbst sind Wildschweine sehr aktiv, sie futtern sich ihre Fettreserven für den Winter an.

Bedingt durch milde Winter, die Zunahme des Maisanbaus und das damit verbundene üppige Nahrungsangebot hat sich der Wildschweinbestand vielerorts stark vermehrt. Und das nicht nur in den Wäldern. Immer häufiger zieht es die Tiere auch in die Stadt. Denn als bequeme und schlaue Allesfresser stellt jede Mülltonne für sie eine attraktive, potenzielle Futterquelle dar.

So gilt die Bundeshauptstadt schon seit geraumer Zeit auch als Hauptstadt der Wildschweine. Doch auch in anderen Städten streifen die Tiere vermehrt durch Parks, Kleingartenanlagen und Gärten. Ganz aktuell sorgte die kleine Stadt Heide in Schleswig Holstein für Schlagzeilen. Zwei Wildschweine trieben am Freitagvormittag in der Innenstadt ihr Unwesen, verletzten mehrere Passanten, drangen in eine Sparkassenfiliale und ein Juweliergeschäft ein, versetzten Kunden und Belegschaft in Schrecken und verursachten neben Verletzungen auch nicht unbeträchtliche Sachschäden.

Heide ist sicher ein drastisches Beispiel. Denn eigentlich scheuen Wildschweine den Menschen. Wenn es sie in Stadtgebiete zieht, dann bevorzugt an Plätze, an denen es wenig belebt ist. Meist ziehen sie erst im Dunklen los, wenn es in den Städten ruhiger wird. In der Regel geht von Wildschweinen keine Gefahr aus, vielmehr stellen sie ein Ärgernis für Gartenbesitzer dar, da sie Schäden bei ihren Streifzügen verursachen.

Denn an sich sind Wildschweine keine aggressiven Tiere, Menschen anzugreifen liegt ihnen fern. Je nach dem in welcher Verfassung man ihnen begegnet, kann man sich darauf nur leider nicht verlassen. Auch wenn es in den meisten Städten und auch vielen Waldgebieten nach wie vor eher ein seltenes Vorkommnis ist, einem Wildschwein zu begegnen, tut man daher gut daran, ein paar Dinge über die Tiere zu wissen, sollte tatsächlich mal eines vor einem stehen.

Wildschweine leben in Mutterfamilien, das weibliche Tier, die Bache lebt zusammen mit ihrem Nachwuchs, während die Keiler eher als Einzelgänger umherziehen. Kommt man der Familie, insbesondere ganz jungen Frischlingen zu nahe, reagiert die Bache äußerst empfindlich und aggressiv. Sieht man eine Bache mit ihren Jungen, sollte man daher größtmöglichen Abstand wahren und im Zweifelsfall einen anderen Weg einschlagen.

Keiler werden in der Regel nur aggressiv, wenn sie verletzt sind oder sich in Gefahr wähnen. Auch bei Keilern tut man gut daran, einen größtmöglichen Abstand einzuhalten. Sollte man unversehens in die Situation kommen, unmittelbar vor einem Wildschwein zu stehen, heißt es vor allem, Ruhe bewahren. Keine hektischen Bewegungen machen und sich in die Richtung zurückziehen, aus der man gekommen ist und das Tier dabei im Blick behalten. Wenn möglich, ist das Klettern auf einen Baum, eine Leiter oder einen Hochsitz eine gute Wahl. Schnellstmöglich weg zu laufen, ist hingegen keine gute Idee. Im Zweifelsfall wäre ein Wildschwein deutlich schneller.

Der größten Gefahr ein Wildschwein zu stören, setzt man sich in den meisten Gegenden jedoch nach wie vor im Wald in der Dämmerung oder der Nacht etwa beim Pilzesuchen abseits der Wege aus. Und dies ist ein Risiko, was sich ja durchaus umgehen lässt.