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Biber, Feldhasen, Füchse, Rehe, Störche, Waschbären, Wildgänse, Wildschweine … Es gibt sie noch in NRW. Damit das auch so bleibt, heißt es insbesondere im Frühling: Rücksichtnahme! Zum Schutz der Jungtiere.

Der Lebensraum für Wildtiere wird immer enger. Neben der Ausweitung des Verkehrs und landwirtschaftlich genutzter Flächen ist es vor allem auch das Freizeitverhalten des Menschen, das die Rückzugsmöglichkeiten für Feld- und Waldtiere rar werden lässt. Mountainbiker, Jogger, Querfeldein-Wanderer, Hunde und ihre Halter: Sie alle bringen Unruhe in die Reviere.

Wenn die Aufzucht des Nachwuchses ansteht, bedeutet dies Stress für Mutter- und Jungtiere. Daher appellieren Veterinärämter und Tierschützer, vor allem im Frühjahr auf den Wegen zu bleiben und Hunde an der Leine zu führen.

Ein Appell der manchem Ausflügler und Hundehalter übertrieben scheint, doch schon die pure Anwesenheit von Mensch und Hund jenseits der Wege kann enorme Auswirkungen haben. Eine aufgeschreckte Rebhenne etwa verlässt ihr Nest, um den „Feind“ abzulenken. Schutzlos sind die Jungtiere dann eine leichte Beute für tatsächliche Feinde.

Die tierische Nachwuchspflege unterscheidet sich von der menschlichen teils beträchtlich. Helikopter-Eltern sucht man im Wald vergebens. Viele Muttertiere lassen ihre Jungen stundenlang allein, allerdings zu ihrem Schutz. Dies führt nicht selten zu falsch verstandener Tierliebe.

Rehkitze sind in den ersten Wochen nahezu geruchlos und für natürliche Feinde kaum unauffindbar, das Muttertier hält sich daher weitgehend fern. Beim Kontakt mit Mensch oder Hund nimmt das Jungtier den Fremdgeruch an. Das Muttertier wird verschreckt und überlässt ihr Junges sich selbst. Ähnlich verhält es sich bei Hasen. Schnuppert ein Hund vermeintlich harmlos an einem Jungtier, wird es von der Häsin nicht mehr angenommen.

Doch Mensch und Hund können nicht nur für Waldbewohner zur Gefahr werden, bedingt verhält es sich auch umgekehrt. Wenngleich die Folgen weit weniger verheerend sind. Wer als Jogger etwa in der Brüte- und Aufzuchtszeit ein Bussard- oder Habichtrevier durchkreuzt, tut nicht verkehrt, sich auf eine Attacke gefasst zu machen.