Tiere sind eine Bereicherung. Ein Satz, den wohl viele Tierhalter und Tierfreunde unterschreiben würden. Doch welchen Einfluss haben Tiere tatsächlich auf unser Wohlbefinden?
Eine Studie der Universität Liverpool untersuchte jüngst, die Auswirkungen von Haustieren auf den Entwicklungsprozess von Kindern und Heranwachsenden. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass Tiere sich insbesondere auf die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern enorm positiv auswirken können. Sich um ein Tier zu kümmern, steigert den Selbstwert, das Verantwortungsbewusstsein und befördert soziale Fähigkeiten, wie Zuwendung, Wertschätzung, Fürsorge und Einfühlungsvermögen. Des Weiteren zeigten sich auch positive Effekte im Hinblick auf Kreativität, Konzentrationsfähigkeit und Eigenverantwortlichkeit.
Ähnlich positive Auswirkungen lassen sich nicht nur bei Kindern, sondern auch bei Erwachsenen beobachten. Nicht ohne Grund steigt die Zahl an tiertherapeutischen Angeboten etwa für psychisch Erkrankte oder auch im Bereich der Geriatrie. Der Einsatz von Tieren als sogenannte Co-Therapeuten ist sehr erfolgreich, ihm wird eine Steigerung des Wohlbefindens und auch eine Begünstigung von Heilungschancen zugesprochen.
Machen Tiere also immer glücklich? Ganz so pauschal lässt sich dies nicht ausdrücken. Denn der positive Einfluss eines Haustieres hängt z. B. auch stark von der persönlichen und finanziellen Situation des Halters und dessen Haltung dem Tier gegenüber ab. Empfindet der Besitzer die Tierhaltung finanziell als sehr belastend, schmälert dies den wohltuenden Effekt enorm, kehrt ihn mitunter gar ins Gegenteil. Ähnlich verhält es sich, wenn sich der Besitzer zeitlich oder energetisch überfordert fühlt, ihm die Tierpflege über den Kopf wächst oder die Bindung zum Tier soziale Bindungen zu Mitmenschen erschwert.
Wer sich die Haltung eines Tieres finanziell leisten kann und will, es als sinnstiftende Aufgabe erachtet, sich um ein Tier zu kümmern, der wird ein Tier als bereichernd und beglückend empfinden. Und nimmt die Kosten und Zeiterfordernis dabei gerne in Kauf. Bei Kindern oder auch Erwachsenen, die von Tieren „nur“ besucht werden, fallen mögliche Einschränkungen wie etwa die finanzielle Belastung meist nicht ins Gewicht. Ihre Situation ermöglicht es ihnen Tiere ausschließlich als Bereicherung zu empfinden.
Tiere können also Quelle von großer Freude und Erfüllung sein oder auch als Belastung gesehen werden. Ob oder wie sehr uns Tiere glücklich machen, ist also auch eine Frage der Haltung, des Könnens und des Wollens.