Wie unser Stress sich aufs Tier überträgt
Unsere Zeit ist schnelllebig und das zunehmend. Der Alltag vieler Menschen ist von Hektik und Stress geprägt. Und ausgerechnet die vermeintlich besinnliche Jahreszeit beschert vielen weitere Stressfaktoren. Dabei ist gerade zu dieser Zeit des Jahres der Wunsch nach Gemütlichkeit, Ruhe und Entspannung groß.
Die Ursachen für persönlichen Stress und was als Stress empfunden wird, ist individuell sehr unterschiedlich. Klar ist, dass dauerhafter Stress und stete Hektik krank machen. In welcher Weise ist so unterschiedlich, wie es die Stressfaktoren selbst sind. Erkrankungen der Haut, der Nerven, des Verdauungssystems, Herz-Kreislauferkrankungen können u. a. die Folge sein, die Liste möglicher Erkrankungen ist lang.
Als wäre dies nicht genug: Stress ist ansteckend. Unser persönlicher Stress überträgt sich auf unser Umfeld, wirkt sich auf die Befindlichkeit unserer Nächsten aus und macht auch vor unseren Haustieren nicht halt. Im Gegenteil: Tiere sind hochsensibel und bekommen Stimmung und Gemüt ihrer Halter ungefiltert mit. Katzen verfügen im wahren Wortsinn über einen siebten Sinn, was dies anbelangt. Aber auch Hunde und andere Tierarten haben ein enormes Gespür für die Launen, Sorgen und Befindlichkeiten des Menschen. Kurz: Sind wir gestresst, sind es unsere Haustiere auch. Und für sie ist Stress ebenso ungesund wie für uns selbst. Die Art der stressbedingten Erkrankungen ist ganz ähnlich. Stress schwächt das Immunsystem und macht sie anfälliger für Keime. Erkältungskrankheiten, Blasenentzündungen, Störungen der Verdauung, Hauterkrankungen sind u. a. mögliche Folgen.
Wer im Stress steckt, verliert nicht selten den Blick für sich selbst. Wir merken mitunter gar nicht mehr oder nicht rechtzeitig, wie sehr wir gestresst sind und uns dies bereits psychisch und physisch beeinträchtigt. Ein Blick auf unser Tier und seine Verfassung kann hier ein echter Augenöffner sein. Tiere haben keinen Zeit- und Termindruck, keinen Perfektionswahn, keine Geldsorgen. Ist unser Tier gestresst, ist es nahezu ausgeschlossen, dass dies nichts mit uns zu tun hat. Ein Punkt zum Nachdenken.
Deutlich sichtbare Anzeichen von Stress beim Haustier sind zum Beispiel vermehrter Speichelfluss, schnelles, rastloses Atmen, Herzrasen, eine gestörte Verdauung, exzessives Putzverhalten oder Selbstverletzungen. Beobachten Sie Zeichen wie diese, ist dringend ein Tierarztbesuch angeraten, um Schlimmerem vorzubeugen. Darüber hinaus sind derlei Anzeichen beim Haustier ein Warnsignal und Zeichen, den persönlichen Alltag zu hinterfragen und sich auszubremsen.