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Steuersündern auf der Spur. Die Hundebestandsaufnahme: In einigen Kommunen bereits gang und gäbe, zahlreiche ziehen nach.

In Schwerin galt im vergangenen Jahr bereits die Ankündigung der Hundezählung als voller Erfolg. Sie sorgte für über 500 Hundenachmeldungen. Noch ehe dort wer zählend tätig wurde, bedeutete dies ein Plus von rund 60 000 Euro für die Steuerkasse. Obgleich eine Hundebestandsaufnahme sehr zeitaufwändig und kostenintensiv ist, scheint die Rechnung laut der durchführenden Kommunen aufzugehen.
Hürth hatte bereits für 2015 eine Zählung angekündigt, sie jedoch auf 2016 verschoben. Zahlreiche weitere Kommunen in NRW, wie etwa Hilden oder Krefeld, sitzen für eine Zählung in diesem Jahr in den Startlöchern, teils erstmalig, teils zum wiederholten Male.

Wie läuft eine Hundezählung ab? Bundesweit ist das Verfahren ähnlich. In der Regel werden keine Mitarbeiter der Kommunen selbst zum Zählen entsandt, sondern externe Unternehmen beauftragt. Diese klingeln stichprobenartig an Haustüren oder sprechen vermeintliche Hundehalter unterwegs an und erbitten Auskünfte. Ihre Fragen zielen allesamt auf die Ermittlung nichtangemeldeter Hunde ab. Wenngleich die Mitarbeiter über Ausweise und Befugnisse verfügen, ist niemand ihnen gegenüber zur Auskunft verpflichtet. Selbst wenn hörbar zig Hunde im Hintergrund bellen, kann und darf der Überprüfte behaupten, keinen einzigen Hund im Hause zu halten. Die Prüfer haben jedoch das Recht alle Vorkommnisse und ihre Beobachtungen in Verdachtsfällen zu notieren und an die kommunalen Ordnungsdienste weiterzuleiten.

Wofür werden die Steuereinnahmen eingesetzt? Die Hundesteuer zählt zu den sogenannten „örtlichen Verbrauchs- und Aufwandsteuern“ und ist nicht zweckgebunden. Mit anderen Worten: Es bleibt den Kommunen überlassen, ob sie das eingenommene Geld für die Befreiung der Grünflächen und Wege von Hinterlassenschaften der vierbeinigen Freunde einsetzen oder für etwas vollkommen anderes. Nicht zuletzt aus diesem Grund steht die Hundesteuer immer wieder in der Kritik. Auch die Höhe der Steuer wird von den Kommunen bestimmt. Insbesondere in Städten müssen Hundehalter tiefer in die Tasche greifen. Zum Jahreswechsel wurde in zahlreichen Kommunen die Steuer angehoben.

Die Tierrechtsorganisation PETA forderte im Zuge der Ankündigung von Hundesteuererhöhungen im vergangenen Jahr zahlreiche Kommunen auf, Halter von adoptierten Hunden steuerlich zu entlasten, um die Aufnahme eines Hundes aus dem Tierschutz attraktiver zu machen. Wo und inwieweit diesem Vorschlag entsprochen wird, bleibt abzuwarten.