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In Deutschland leben knapp 83 Millionen Menschen und die halten Schätzungen zu Folge knapp 35 Millionen Haustiere. Nur das Auto wird hierzulande noch lieber gehalten, davon gibt es knapp 44 Millionen. Tiere sind für viele eine Bereicherung und unverzichtbarer Bestanteil ihres Lebens. Bei manchen nimmt die vermeintliche Tierliebe jedoch skurrile Züge an und geht mitunter so weit, dass sie dem Tierwohl entgegen steht.

So wohl erzogen, zutraulich, treu oder anschmiegsam sie auch sein mögen, Haustiere sind und bleiben nun mal Tiere. Ihr Wesen und ihre Bedürfnisse unterscheiden sich von den unsrigen deutlich mehr, als manch Tierhalter es wahrhaben möchte. Wer seinem Haustier ein tierfreundliches Zuhause und Dasein bieten möchte, sollte sich eingehend darüber informieren, was dies für das jeweilige Tier bedeutet.

Der bloße sogenannte „gesunde Menschenverstand“ reicht hierfür keinesfalls aus. Schlimmer noch: Er verleitet uns häufig zu Schlüssen, die dem Tier überhaupt nicht entsprechen. Denn unser „gesunder Menschenverstand“ lässt uns, von uns auf andere schließen. Und genau hierin liegt das Problem: Mit dieser Herangehensweise vermenschlichen wir unsere Haustiere. Wir gleichen Verhaltensweisen von Tieren mit unseren eigenen bzw. dem unserer menschlichen Umwelt ab und interpretieren diese dann entsprechend. Was wir im Verhalten der Tiere ablesen, ist dann nicht mehr als eine Projektion unserer eigenen Bedürfnisse und Gefühlslage. Und das ist ganz sicher keine Basis, um sich der Natur des Tieres zu nähern und ihr zu entsprechen.

Haustiere sind keine Kuscheltiere, kein Partnerersatz, kein  Maskottchen, kein Spielzeug, kein Prestigeobjekt und auch kein Markenzeichen. Für eine falsch verstandene Tierliebe, Vermenschlichung und Fixierung auf Tiere gibt es leider zahlreiche prominente Beispiele, die genau das, wo von man sich als Tierhaltender eben nicht leiten lassen sollte, vorleben oder vorlebten: Hunde in Designertaschen umhergetragen, Katzen als Konzertbegleiterinnen, Hunde und Katze von vergoldeten Tellern essend, in edle Stoffe gehüllt. Ob dies im Sinne der jeweiligen Tiere ist, kann mit diesen zwar nicht besprochen werden, ist jedoch mehr als fraglich bis höchst unwahrscheinlich.

Eine Vermenschlichung von Haustieren und entsprechende Haltung ist keine Bagatelle. Die Tiere leiden in der Regel massiv, wenn vielfach auch still, und erkranken oder sterben gar auf Grund falsch verstandener Tierliebe, einer vermeintlichen Liebe, die das Elementare, nämlich das wohl des Tieres außer Acht lässt.

Da sich dies in der Regel im Privaten abspielt, ist es anders als andere Tierrechtsvergehen eher ein Tabuthema. Wenn Sie in Ihrem Umfeld registrieren, dass ein Haustier nicht tierfreundlich und artgerecht, sondern eher wie ein Objekt oder vermenschlicht als eine Art Partner- oder Familienersatz behandelt wird und dies offensichtlich dem Tierwohl entgegensteht, scheuen Sie sich nicht dies anzusprechen. Denn auch das ist aktiver Tierschutz.