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Dass tierische Freunde als (therapeutische) Helfer gelten und auch entsprechend eingesetzt werden, wenn es darum geht, uns Menschen im Umgang mit Stress, depressiven Verstimmungen oder auch Diagnosen wie Burnout zu unterstützen, ist nicht neu. Dass derlei Erkrankungen auch unser Tier betreffen können, ist für manchen jedoch eine eher überraschende Nachricht. So kann das Burnout-Syndrom etwa nicht nur uns selbst, sondern auch unseren Hund ereilen.

Hunde haben ein natürliches Bedürfnis nach körperlicher Aktivität, nach Auslauf und Auslastung. Die Annahme – je mehr ich mit meinem Hund unternehme, je mehr ich ihn fordere, desto gesünder und zufriedener ist er –  ist jedoch ein Trugschluss. Zum einen gilt nicht für alle Hunde, was für einen gilt. Hunde sind in ihrem Wesen so unterschiedlich wie auch wir. Zum anderen können Vierbeiner ebenso gestresst und überfordert reagieren, wie wir es von selbst kennen. Und tatsächlich äußert sich dies bei Tieren auch ganz ähnlich.

Insbesondere wenn Sie mit Ihrem Hund intensiv trainieren und regelmäßig große Ausläufe unternehmen, sollten Sie daher einen wachsamen Blick für mögliche Stressanzeichen beim Tier haben. Überforderung zeigt sich oft durch Leistungsverweigerung, das Tier zeigt Stresssignale wie Gähnen oder Lecken der Schnauze und bricht Übung/Spiele ab, indem es seine Aufmerksamkeit woanders hinlenkt, schnüffelt etwa herum und/oder entfernt sich.

Doch nicht nur forderndes Training kann Vierbeiner in Stress versetzen. Die Auslöser sind so vielschichtig und unterschiedlich wie bei uns Menschen. So können etwa auch Konkurrenzkämpfe, ein Umzug oder sonstige Veränderungen im häuslichen Umfeld (wie etwa Familienzuwachs) oder auch eine einschneidende Umstellung des Futters oder Tagesrhythmus Tiere in enormen Stress versetzen. Denn auch Hunde haben nicht nur ein natürliches Bedürfnis nach Bewegung, sondern auch nach Entspannung, Ruhe und Sicherheit.

Eine Überforderung des Tieres lässt sich vermeiden, indem Sie als Halter z. B. nicht mehr als ein- bis zweimal pro Woche mit Ihrem Hund trainieren bzw. einen Kurs besuchen, mit Neuerungen im häuslichen Umfeld umsichtig Ihrem Tier gegenüber umgehen, ihm Freiräume schaffen und besondere Aufmerksamkeit schenken oder Futterumstellungen schleichend einleiten und nicht abrupt.

Nehmen Sie Stressanzeichen bei Ihrem Tier wiederholt wahr, sollten Sie dies mit Ihrem Tierarzt oder einem entsprechend geschulten Hundetrainer besprechen. Davon ab gilt beim Tier, wie beim Menschen auch: Im Zweifelsfall einen Gang runter schalten, für Entspannungspausen und Rückzugsmöglichkeiten sorgen und ausreichenden Schlaf sicherstellen – zumal das Schlafbedürfnis bei den meisten Tieren weit höher ist als unser eigenes, gerade wenn es sich nicht um ein Jungtier handelt.