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Langanhaltende Hitze und Trockenheit fordern ihren Tribut und das gilt nicht nur für uns, sondern insbesondere für Natur und Tiere. In Städten gleichen ehemals üppige Parkanlagen schon seit geraumer Zeit dürren Steppenlandschaften und auf dem Land verhält es sich mit vielen Weiden leider ähnlich. Und nicht nur Land vertrocknet, auch Gewässer und damit der Lebensraum unterschiedlichster Tiere.

Ein Experte des BUND bezeichnet dieses Jahr schon jetzt als „totes Amphibienjahr“. Amphibien litten bereits 2018 unter der Trockenheit. Kaulquappen unterschiedlichster Arten, auch der ohnehin bedrohten Arten, wie etwa des Laubfroschs oder der Knoblauchkröte, vertrockneten auf Grund von Wassermangel. Ein Wassermangel, der bis heute auf Grund nicht ausreichenden Regens nicht ausgeglichen werden konnte. Insofern trifft die Tierwelt die erneute Hitze- und Trockenheitsperiode in diesem Jahr doppelt hart. Viele Laichgewässer sind längst ausgetrocknet. Dies bedeutet vielerorts den kompletten Ausfall einer neuen Generation. Auch für Libellen ist das Austrocknen von Gewässern eine existenzielle Angelegenheit. Der BUND verzeichnet in diesem Jahr erhebliche Rückgänge der Bestände. Welche Folgen das derzeitige Amphibien- und Insektensterben für das Ökosystem insgesamt hat, bleibt abzuwarten.

Vogelarten, die bevorzugt in Dachvorsprüngen nisten, bedroht die Hitze ebenfalls im besonderen Maß, denn unter Dächern sind die Temperaturen nochmals deutlich höher als in Bodennähe. Der Wunsch nach Abkühlung führt beim Nachwuchs von Schwalben oder Mauerseglern etwa dazu, dass sich die noch flugunfähigen Jungtiere aus den überhitzten Nestern stürzen. Ein Sturz, der meist mindestens zu schweren Verletzungen führt, wenn nicht gar tödlich endet.

Auch Nutztiere leiden unter Dürre und Hitze. Sieht man sie auf Weiden stehen, nimmt man meist an, es halte sich um glückliche Tiere, schließlich bewegen sie sich im Freien. Zum Wohl der Tiere lohnt es einen zweiten Blick auf weidende Tiere zu werfen, denn nicht alle sind mit ausreichend Wasser und Futter versorgt. Ist die Weide verdorrt, reicht sie nicht als Nahrungsquelle. Zusätzliches Futter, eine saubere und ausreichende Wasserquelle sowie schattige Rückzugsmöglichkeiten sind unerlässlich. Wenn es Tieren im Freien gut geht, ist ihr Verhalten in der Regel unauffällig.

Jung- und Muttertiere kommunizieren oftmals über Laute, die wie Schreie anmuten können. Sollten Sie davon ab schreiende Laute vernehmen, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Tiere Durst, Hunger oder Schmerzen erleiden. Stark verkotete Weiden, humpelnde Tiere, Verletzungen oder bei Pferden auch sehr lange Hufen können Zeichen für eine Vernachlässigung der Tiere sein. Sollten Sie bei Weidetieren Anzeichen beobachten, die Ihnen besorgniserregend erscheinen, scheuen Sie sich nicht, den Halter anzusprechen oder ggf. auch das jeweilige Veterinäramt zu verständigen. Angesichts der aktuellen Klimalage ist es besser, einen vermeintlichen Fall von Vernachlässigung zu viel zu melden, als Tiere, die unter Umständen dringend Unterstützung benötigen, bei Hitze und Trockenheit sich selbst zu überlassen.

In Extremsituationen, und die derzeitige Hitzeperiode ist eine Extremsituation, ist es besonders wichtig auf einander Acht zu geben, auf unsere Mitmenschen und auch auf Tiere und die Natur. Wenn Sie einen Balkon oder einen Garten haben, stellen Sie Wassertränken auf. Insekten und Vögel freuen sich derzeit über jede Wasserquelle. Und Pflanzen über Wässerung.