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Schätzungen des Tierschutzbundes zu Folge sind in der Sommerferienzeit bislang bereits an die 70 000 Haustiere in Tierheimen abgegeben worden. Und die Ferienzeit ist noch nicht zu Ende. Die meisten Tierheime in Deutschland arbeiten rund ums Jahr an ihren Kapazitätsgrenzen und darüber hinaus. Saisonale Hochaufkommen sind für etliche Einrichtungen da kaum zu bewerkstelligen, viele sind längst weit über ihrem Limit.

Für die aktuell hohe Zahl an Neuzugängen werden vor allem zwei Gründe genannt. Zum einen der traurige Klassiker, die Frage: Wohin mit dem Tier, wenn der Urlaub ansteht? Aussetzen, lautet leider nach wie vor die Antwort nicht weniger Tierhalter. Die Anzahl an ausgesetzten Hunden allerdings ist rapide gesunken, ob dies tatsächlich an einem allgemeinen Umdenken liegt oder schlicht der Tatsache geschuldet ist, dass die meisten Hunde inzwischen gechipt sind und somit auch die Halter registriert sind, sei dahin gestellt. Paragraf 3 des Tierschutzgesetzes verbietet es, Tiere auszusetzen. Ein Verstoß gegen das Gesetz kann mit hohen Geldbußen geahndet werden. Viele Katzen sind noch nicht gechipt, Kleintiere sind es in der Regel gar nicht, entsprechend groß ist der Zulauf hier aktuell in Tierheimen.

Als zweiten Grund geben Tierheime an, dass immer häufiger der Gesundheitszustand von Tieren für Halter den Ausschlag gibt, sich von ihnen zu trennen. Ist ein Tier erkrankt, übersteigt dies nicht selten die Kapazitäten der Halter, die finanziellen und auch die persönlichen. Viele können sich notwendige Untersuchungen, Behandlungen, Operationen und Medikamente für ihr Tier nicht (mehr) leisten. Andere überfordert die Tatsache, dass ein krankes Tier deutlich mehr Aufmerksamkeit, Zuwendung, Zeit und Fürsorge braucht. Die anhaltende Hitze war für die Gesundheit vieler Haustiere und auch für viele Menschen nicht förderlich. Bei letzteren sorgte die Hitze oftmals auch für blanke Nerven, auch dieser Faktor begünstigt u. U. die derzeitigen hohen Zulaufszahlen in deutschen Tierheimen.

Neben der schieren Anzahl an Tieren insgesamt übersteigt auch der Zulauf an exotischen Tieren, die einer sehr speziellen Haltung bedürfen, die Kapazitäten der Heime. Auf Exoten wie Vogelspinnen, Schlangen und Warane sind die Einrichtungen nicht vorbereitet, wie Thomas Schröder, der Präsident des Tierschutzbundes jüngst in der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vermeldetet. Die Heime können bestimmten Tieren nicht gerecht werden, darüber hinaus stellen gewisse Tiere auch eine Gefahr für das Personal dar. Schröder fordert daher einen Katalog für Tiere, die in Deutschland gehalten werden dürfen, eine sogenannte Positivliste seitens Bund und Länder.