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Der diesjährige für unsere Breitengrade außergewöhnlich heiße und trockene Sommer hat Flora und Fauna einiges abverlangt. Die lange Periode der Dürre und Hitze hat für beide ein Nachspiel und wirkt bis in den Herbst hinein. Die hohen Temperaturen haben Pflanzen und Wäldern zugesetzt, letztere litten zudem massiv unter dem Borkenkäfer, und den Tieren bescherten sie neben dem zu beobachtenden Insektenschwund ein deutliches Weniger an Nahrungsangebot. Wie vielen Tieren mangelte es Igeln und Eichhörnchen im Sommer an Wasser und überdies – und das nach wie vor – auch an Nahrung. Weshalb in den vergangenen Tagen Aufrufe kursierten, Igel und Eichhörnchen durch Wasser- und Futtergaben zu unterstützen, damit sie durch den Winter kommen.

Für viele Tiere stellte der diesjährige Sommer eine existenzielle Herausforderung dar. Es mangelte an Wasser und einigen Arten auch an Nahrung. Insekten: In Deutschland ist seit Jahren ein Schwund zu verzeichnen. Uns Menschen erscheinen sie mitunter eher lästig, zur Aufrechterhaltung der heimischen Flora und Fauna sind sie jedoch unerlässlich. Die anhaltende Trockenheit sorgte dafür, dass sich die verbliebenen Populationen in feuchtere Ebenen des Bodens zurückzogen und damit für Tiere, denen sie als Nahrungsquelle dienen, wie etwa Igel, schwer bis gar nicht erreichbar waren und sind.

Dieser Nahrungsengpass hat zur Folge, dass Igelmütter weniger Milch produzieren und ihre Jungtiere daher nicht optimal versorgen können. Gleiches gilt für Eichhörnchen. Daher sind viele der Jungtiere in diesem Jahr außergewöhnlich klein und schwach. Für Eichhörnchen ist die Lage, trotz vermehrter Meldungen über soziale Netzwerke, nach Meinung von Experten dennoch nicht bedrohlich. Nicht auf alle Bäume und Früchte wirkte sich die Hitze gleichermaßen negativ aus. So gibt es zwar weniger Nüsse in diesem Jahr, gleichzeitig können sich die Nager jedoch über ein Mehr an Eicheln und Bucheckern freuen. Davon ab ernähren sie sich von Pilzen, Rinde und Baumknospen, all dies ist vorrätig.

Igel führen in der Regel ein deutlich weniger öffentliches Dasein. Im Herbst sind sie jedoch sehr umtriebig und lassen sich bei der Nahrungssuche beobachten. Schließlich müssen sie sich bis zum Wintereinbruch ein erhebliches Maß an Gewicht drauf futtern, damit sie den Winterschlaf gut überstehen. Doch trotz des einschneidenden Sommers brauchen nur wenige Tiere dabei Unterstützung. Selbst Jungtiere, die erst im September zur Welt gekommen sind, haben noch reichlich Zeit, sich ausreichend Winterspeck für den Winterschlaf anzulegen. Daher sollte man Tiere auf Nahrungssuche zunächst einmal nicht stören. Gerade junge Igel werden mitunter nämlich viel zu schnell in menschliche Obhut genommen.

Gleichzeitig liest man von Igel-Auffangstationen, dass sie vermehrt halbverhungerte und schwache Tiere vorfinden. Was also tun? Und woran erkenne ich einen Igel in Not? Igel sind nachtaktive Tiere, sind sie bei Tag auf Nahrungssuche kann dies ein Indiz sein. Ein weiteres Indiz ist die sogenannte Hungerfalte, die sich im Nacken der Tiere bildet, wenn sie unter Nahrungsmangel leiden.

Grundsätzlich sollte von einer Zufütterung von Igeln abgesehen werden, lediglich bei anzunehmendem Mangel vor oder nach dem Winterschlaf sieht der Nabu (Naturschutzbund) dies gerechtfertigt. Stellen Sie Wasser bereit, keinesfalls Milch und ausschließlich nicht verderbliches Hundetrockenfutter und auf keinen Fall Speisereste oder Dosenfutter.

Wer den Tieren langfristig Gutes tun möchte: Hilfreicher als Futterplätze und Wasserstellen sind für Igel, Eichhörnchen und andere Wildtiere naturnahe Gärten mit Sträuchern, Bäumen, Wasserquellen und Wildwuchs und damit zahlreichen Möglichkeiten sich zu verstecken, einzunisten und zu überwintern.