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Allein in den Sommermonaten werden in Deutschland rund 70 000 Haustiere ausgesetzt. Eine erschreckend hohe Anzahl. Alljährlich stellt sich in der Reisezeit für Tierhalter die Frage: Was tun mit dem Haustier? Und für viel zu viele Tiere endet diese Frage ausgesetzt und angebunden im Wald, an einsamen Landstraßen oder auf Parkplätzen. Auch horrende Bußgelder von bis zu 25 000 Euro scheinen nicht hinreichend abschreckend.

Wer ein Haustier hat, trägt Verantwortung sowie die Verpflichtung zur Fürsorge und das an jedem Tag. Manche Halter scheinen dies nie bedacht oder vergessen zu haben. Wenn es dann an die Urlaubsplanung geht und klar wird, dass sich nicht jedes Reiseziel problemlos und preiswert mit dem Tier bereisen lässt, erscheint das Haustier schlicht als Ballast und unangenehmes Reisehemmnis. Natürlich gibt es vielfältige Möglichkeiten, einen Urlaub mit Haustier zu gestalten oder alternativ für eine Unterbringung oder Betreuung des Tieres bei Abwesenheit zu sorgen, dennoch ziehen jährlich 70 000 Menschen diese Alternativen nicht in Betracht und entscheiden sich stattdessen dafür, dass Tier auszusetzen und es damit in Lebensgefahr zu bringen.

Ein Großteil von Aussetzung geschieht zwar in der Ferienzeit, doch das Problem besteht auch jenseits der Sommermonate. Als Gründe nennen Experten zum einen die finanzielle Situation der Halter: Viele unterschätzen die Unterhaltskosten für ein Tier oder können sie auf Grund geänderter Lebensumstände wie etwa Arbeitslosigkeit nicht mehr stemmen. Zum anderen schmälern die geringen Anschaffungskosten und der florierenden Online-Handel das Verantwortungsempfinden von Tierhaltern. Ist man mit dem eigenen Tier nicht zufrieden, bestellt man sich online leicht und preiswert einfach ein neues. Ein für Tierfreunde nicht nachvollziehbares Denken.

Das Schicksal ausgesetzt zu werden, trifft allem voran Hunde. Wer einen Hund sichtet, der ausgesetzt zu sein scheint, sollte als Helfender zunächst nicht mehr tun, als dem Hund, insbesondere bei hohen Temperaturen, Wasser anzubieten und ihm dabei möglichst nicht zu nahe kommen. Verunsicherte Tiere können mitunter aggressiv reagieren. Benachrichtigen Sie in jedem Fall die Polizei. Falls Sie Zugang zu den entsprechenden Nummern haben, können Sie auch das Ordnungsamt oder das nächstgelegene Tierheim verständigen.

Wichtig zu wissen: Wer ein ausgesetztes Tier findet, darf es auf keinen Fall mitnehmen. Rechtlich ist das Tier Eigentum des Halters, auch wenn der es ausgesetzt hat. Leider ist auch die Adoption eines ausgesetzten Tieres nicht so einfach möglich. Denn der ursprüngliche Halter hat, selbst wenn er sein Tier ausgesetzt hat, noch sechs Monate lang die Möglichkeit, es zurück zu fordern.